Hier bekommen Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen und ein technisches Grundverständnis vermittelt.

Empfohlene Kundendienstintervalle bei Leistungsgesteigerten Fahrzeugen:
Da unsere Leistungsteigerungen mit dem Ziel der Langlebigkeit entwickelt werden und auf dem Prüfstand etlichen Dauertests unterzogen werden, können die normalen Kundendienstintervalle von eingehalten werden.

Ist die Laufleistung nach einer Leistungssteigerung begrenzt?
Über 20 Jahre Erfahrung in der Motorenentwicklung, die Auswahl bzw. Verwendung ausschließlich bester Materialien und das Zusammenspiel von perfekt aufeinander abgestimmten Komponenten sorgen für eine extrem hohe Lebenserwartung unserer Motoren. Die Laufleistung wird nicht beeinträchtig.

Erlischt durch eine Leistungssteigerung die Garantie des Fahrzeugs?
In fast allen Fällen erlischt der Garantieanspruch beim Vertragshändler da er auf die originalität des Fahrzeugs bestehen muss. Im Zweifelsfall werden beim Schadensfall im Antriebstrang somit keine Kosten vom Vertragshändler übernommen.

Bekomme ich Garantie auf die Umbaukits von der Firma RS Tuning?
Ist der Schaden durch den Kunden entstanden (z.B. Überdreher, Verschalter, nicht einhalten der Wartungsintervalle, etc.) werden von RS Tuning keine Kosten übernommen.
In diesem Fall muss zwischen Straßeneinstatz und Rennsporteinsatz unterschieden werden.
Bei Rennsporteinsätzen wird keine Garantie übernommen.

Sind die Leistungkits mit TÜV?
Unsere Leistungssteigerungen werden in den meisten Fällen in Verbindung mit einer TÜV-Abnahme angeboten. Wir bieten gleichzeitig strassentaugliche Umbaukits, die in erster Linie für den Rennsporteinsatz gedacht sind, ohne TÜV an.

Stationärer Motorenprüfstand:
Das Herz unserer Firma stellt der stationäre Motorenprüfstand dar. Nur wenige Firmen in Deutschland können solch einen Prüfstand vorzeigen. Der Unterschied zu einem Rollenprüfstand liegt darin, dass der Kurbelwellenausgang vom Motor direkt mit der Wirbelstrombremse verbunden ist. Es kann also direkt das vom Motor abgegebene Drehmoment ermittelt werden. Es ist die sensibelste und genaueste Messmethode. Die kleinste Veränderung der Einspritzmenge, des Lambdakennfeldes, des Ladedrucks oder des Zündzeitpunkts wirkt sich auf die Leistung des Motors aus und kann mittels einem stationären Prüfstand sichtbar gemacht werden. Dies ist auf einem Rollenprüfstand nicht möglich, da zu viele Faktoren die Messung verfälschen. Der Schlupf zwischen Reifen und der Prüfstandsrolle bzw. die Verluste im gesamten Antriebstrang werden durch Korrekturfaktoren kompensiert. D.h. die Leistungsmessung auf einem Rollenprüfstand ist nur eine Annäherung an die tatsächliche Leistung des Motors. Gleichzeitig ist die Messung nicht sensibel genug um die Auswirkung kleinster Veränderungen in der Motorelektronik warzunehmen.

Das Grundprinzip der Leistungssteigerung:
Die Abhängigkeit der Leistung eines Motors ist proportional zur angesaugten Luftmenge und der dazu eingespritzten Krafstoffmenge. Je mehr Leistung ein Motor an die Kurbelwelle abgeben soll, desto höher ist seine benötigte Luftmenge. Denn je mehr Sauerstoff der Verbrennung zur Verfügung steht, desto mehr Krafstoff kann zugegeben und chemische Energie in Bewegungsenergie umgesetzt werden.

Chiptuning:
Beim Chiptuning wird ein Eingriff in die Motorelektronik vorgenommen. Dadurch können Serienstreuungen ausgebessert und die Leistungscharakteristik optimiert werden. Bei aufgeladenen Motoren wird durch das Chiptuning eine höhere Leistungssteigerung erreicht wie bei Saugmotoren. Dort besteht die Möglichkeit den maximal zulässigen Ladedruck zu erhöhen. Diese Grenze wird jedoch vom Turbolader selbst gesetzt, da dieser bei einer bestimmten Drehzahl ein maximales Fördervolumen bei einem bestimmten Druck besitzt, welches nicht überschritten werden kann.
Veränderungen am Kennfeld werden bei uns nur am stationären Motorenprüfstand unter strengster Überwachung aller Motorparameter im Betrieb vorgenommen. Viele Chiptuner machen den Eingriff am PC, haben jedoch keine Kotrolle über die Auswirkung im Betrieb und provozieren dadurch einen Motorschaden.
Wird nur der Ladedruck mit Serienhardware zu stark erhöht, ist der Motorschaden vorprogrammiert. Der Serienturbolader kommt an seine Pumpgrenze, die Temperatur der verdichteten Luft steigt, folglich auch die Temperatur des Laders und des Verdichterrads. Die Folge ist ein Schaden am Verdichterrad, gelangen Teile davon in den Brennraum kommt es zum Motorschaden.
Gleichzeitig steigt die Klopfgefahr mit steigender Ansauglufttemperatur. Wird der Zünzeitpunkt nicht auf die neuen Randbedingungen angepasst kommt es ebenfalls zum Motorschaden.


Leistungssteigerung durch einen Luftfilter:
Ein Austauschluftfilter oder ein offener Luftfilterpilz besitzen ein anderes Filtermaterial und eine geringere Netzdichte wie Serienluftfilter. Somit wird die Luftdurchlässigkeit angehoben und die angesaugte Luftmenge erhöht. Schmutzpartikelmessungen haben bewiesen, dass die Filterwirkung in keinster Weise verschlechtert wird. Eine Leistungssteigerung um bis zu 7 PS haben diverse Prüfstandsläufe bewiesen.
Bei Turbomotoren sind Hochleistungsluftfilter ab ca. 700PS notwendig. Herkömmliche Luftfilter haben bei der benötigten Luftmenge für diese Leistung einen zu hohen Wiederstand.


Leistungssteigerung durch ein geändertes Abgassystem:
Saugmotor:

Durch das periodische öffnen des Auslassventils wird im Abgassystem eine Druckwelle erzeugt. Diese wird am offenen Rohrende des Endrohrs als Unterdruckwelle reflektiert und läuft wieder in Richtung Auslassventil zurück. Diese Wellen können zur Unterstützung der Zylinderfüllung genutzt werden, wenn diese auf die Öffnungs- und Schließvorgänge abgestimmt sind. Geschwindigkeit und Dauer der Druckwelle kann durch Rohrdurchmesser und Rohrlängen des gesamten Abgassystems beeinflusst werden. Bei unseren Abgassystemen wurden zahlreiche Entwicklungsschritte und Leistungsmessungen vorgenommen um eine maximale Leistungseffizienz zu erzielen.
Turbomotor:

Das Abgassystem bestimmt ausschlaggebend den Abgasgegendruck. Der Abgasgegendruck nimmt maßgeblich Einfluss auf das Verhalten des Turboladers. Wird der Abgasgegendruck reduziert, verbessert sich das Ansprechverhalten des Turboladers, gleichzeitg sinkt die Temperaturbelastung bei hoher Last. Somit lässt sich schon ohne Ladedruckerhöhung eine Mehrleistung erziehlen. Gleichzeitig lässt sich durch diese Maßnahme der Ladedruck anheben um die gleiche thermische Belastung zu erreichen (was natürlich nicht immer sinnvoll ist).


Bei diesen Maßnahmen ist die ausschlaggebende Komponente der Katalysator. Wir verwenden ausschließlich Hochleistungskomponenten aus dem Rennsport, da diese für maximale Temperaturbelastungen konzipiert sind. Aus Kostengründen sind die Autohersteller gezwungen in der Großserie Katalysatoren mit entsprechenden Qualitätsgrenzen zu verwenden und einen entsprechenden Bauteilschutz via Software sicherzustellen. Wird eine zu hohe Leistungssteigerung in Verbindung mit dem Serienkatalysator kombiniert, kann dieser schmelzen, das Abgassystem verstopfen und im schlimmsten Fall wegen dem maximal ansteigendem Abgasgegendruck zu einem Turbolader- oder sogar Motorschaden führen.


Warum geänderte Turbolader bei hohen Leistungssteigerungen:
Ein Serienturbolader kommt sehr schnell an seine Fördergrenze. Wir bieten mehrere Möglichkeiten die Fördermenge zu erhöhen. Wir entwickeln ständig neue Verdichterräder und erzielen dadurch eine Fördervolumenerhöhung um bis zu 15%. Des Weiteren werden andere Turbinen und Verdichtergehäuse verwendet und bestehende Lader damit umgerüstet. Dadurch wird mehr Leistung erzielt ohne eine Verschlechterung der Fahrbarkeit. D.h. das Ansprechverhalten und der Ladedruckaufbau entspricht dem eines Serienturboladers.

Leistungssteigerung durch Ladeluftkühler:
Die Aufgabe der Ladeluftkühler ist die Reduzierung der Temperatur der verdichteten Luft des Turboladers. Je effektiver der Ladeluftkühler, desto geringer ist die Temperatur der angesaugten Luft, desto geringer ist deren Dichte, desto mehr Luft kann bei gleichem Ansaugvolumen angesaugt werden. Demzufolge kann mehr Kraftstoffmenge zugeführt werden, die Leistung steigt. Wir haben Ladeluftkühler entwickelt für alle Turbomodelle mit speziellen Hochleistungs-Kühlernetzen im Angebot und reduzieren die Ansauglufttemperatur um bis zu 30°C gegenüber der Serienkühler.

Leistungssteigerung durch optimierte Nockenwellen:
Die Nockenwelle bestimmt Öffnungshub, Öffnungsdauer bzw. Öffnungs- und Schließzeitpunkt des Ein- und Auslassventils. Über die Geometrie des Nockens können diese verändert und Einfluss auf den Füllungsvorgang genommen werden. Durch die Höhe des Nockens kann gleichzeitig auf den Ventilhub Einfluss genommen werden. Jahrelange Erfahrung und etliche Jahre Entwicklung haben zu einem firmeneigenen Nockenwellenprofil geführt, das maximales Drehmoment und Leistung im gesamten Drehzahlbereich verspricht. Leistungsmessungen am Prüfstand belegen dies.

Warum ist der Einsatz von geänderten Ventilen von Vorteil?
Das Ventil stellt im gesamten Ansaugkanal den größten Widerstand dar. Diesen gilt es für eine maximale Zylinderfüllung zu minimieren. Durch Verändern der Geometrie des Ventilkopfes und durch Änderungen der An- / Abströmwinkel des Ventils und dessen Ventilsitzes bzw. der Radien, wird das Einströmverhalten in den Zylinder signifikant verbessert. Die Schwierigkeit besteht darin das Strömungsverhalten zu perfektionieren, ohne die Bauteilfestigkeit zu reduzieren. Leistungsmessungen auf dem Prüfstand und an der Fließbank brachten erstaunliche Ergebnisse.
(Fließbank ist eine Messeinrichtung an der Druckverlustmessungen von z.B. Ansaugsystemen und somit deren Effektivität gemessen werden kann).

Einsatz von Titanventilen:
Bei Hochleistungsmotoren verwenden wir zum größten Teil Titanventile. Der klare Vorteil liegt in dem Gewichtsvorteil gegenüber Stahl oder Edelstahlventilen der bis zu 25% betragen kann. Weniger Gewicht bedeutet weniger bewegte Masse im Ventiltrieb und somit weniger Reibleistung. Die Bauteilbelastung von Nockenwelle und Stößel wird minimiert. Somit können höhere Drehzahlen angestrebt werden, die gleichzeitig die maximale Spitzenleistung erhöhen. Eine geringere Reibleistung wirkt sich also positiv auf den Gesamtwirkungsgrad aus.

Einsatz von Titanpleuel:
Die Voraussetzung für Hochdrehzahlmotoren sind reduzierte, bewegte Massen im Motor. Durch den Einsatz von Titanpleuel wird eine Gewichtsreduzierung um bis zu 40% gegenüber Stahlpleuel erreicht bei höherer Festigkeit. Porsche setzt ebenfalls seit 2000 beim GT3, CUP, und RSR auf Titanpleuel ein. Uns ist es gelungen die Hubraumerweiterungen dieser Motoren so vorzunehmen, dass die original Pleuel weiter verwendet werden können.

Leistungssteigerung durch Hubraumerweiterung:
Der effektivste Weg der Leistungssteigerung ist die Hubraumerweiterung. Dort wird nicht ein bestimmter Drehzahlbereich optimiert, sondern die gesamte Motorcharakteristik verbessert. Dies bedeutet mehr Drehmoment und gleichzeitig eine höhere Spitzenleistung bei gleicher Drehzahl. Realisiert wird dies durch eine geänderte Kurbelwelle oder durch größere Kolben in Verbindung mit größeren Zylinderlaufbuchsen. Der Fahrer profitiert somit von einer verbesserten Performance, da in jedem Drehzahlbereich mehr Überschussleistung zu Verfügung steht bei gleicher Getriebeabstimmung.

Ist der Einsatz einer verstärken Kupplung sinnvoll?
Generell bietet die Serienkupplung noch eine Reserve die bei kleinen Leistungssteigerungen ausreicht. Diese liegt bei etwa 10-15%. Je nach angestrebter Motorleistung muss auf eine verstärkte Kupplung und Druckplatte umgerüstet werden.

Wann ist es Sinnvoll einen Motor komplett zu überholen?
Zwangsläufig kann man diese Frage nicht pauschalisieren. Es kommt immer auf die Laufleistung und das Einsatzgebiet des Fahrzeugs an. Ein normal betriebener Langstreckenmotor hat eine höhere Lebenserwartung wie ein Rennmotor der immer an der Leistungsgrenze bewegt wird. Bei den kleinen Leistungskits ist nicht zwangsläufig eine Motorrevision notwendig. Dies kann jedoch letztendlich erst bei der Begutachtung des Basismotors entschieden werden. Es ist Sinnvoll vereinzelte Lager und Dichtungen bei einem Umbau ab einer bestimmten Laufleistung zu erneuern.


Sollten Sie immer noch offene Fragen haben, klären wir diese natürlich gerne am telefon oder in einem persönlichem Gespräch.
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